Seit mehreren Jahren arbeite ich als Foto- und Videograf. Stimmen von Kritiker:innen, die mich belehren wollen, dass ich mich für einen Bereich/eine Tätigkeit entscheiden solle, ignoriere ich gekonnt. Denn ich bin der Überzeugung, dass ich von den beiden Welten profitieren kann.
Meine Videoarbeiten orientieren sich sehr stark an einem fotografischen Ansatz, während ich vieleElemente der Videografie, wie beispielsweise die Arbeit mit Farben auf dem Set oderBildkompositionen, zurück in die Fotografie nehme.
Als Canon die R5 auf den Markt brachte, war ich versucht mein Sparschwein zu plündern, dochdie Kamera befriedigte einfach nicht ganz alle meine Ansprüche, was die Videografie anbelangte.Einiges später wurde die R5C veröffentlicht und ich wusste, dass dies genau meine Kamera seinwürde. Von nun an konnte ich alle meine Produktionen mit nur einer Kamera realisieren.Selbstverständlich habe ich das „Drumherum“ für Videoproduktionen meiner Ansprüche nochetwas optimiert.
Nicht für viele Projekte brauche ich diesen Codec, denn die Files bringen den Server zumschwitzen. Trotzdem setze ich ihn ausgewählt ein und liebe das detailreiche Videomaterial sowieden grossen Dynamikumfang um zu „graden“.
Für mich ist dies der perfekte Codec für fast alle Arbeiten. Ein 10bit 4:2:2 Bildmaterial, dassgenügend Informationen enthält, um tolle Gradings zu machen ohne meine Festplatten zu stark zubelasten. Mit dem neuen MacBook Pro kann ich Projekte sogar ohne Proxies editieren undgraden.
Ich war schon immer Fan von den Farben, die ich aus Canons Sensoren herausholen kann. Diesnun auch auf Videobasis zu bekomme, ist perfekt - allem voran die tollen Hauttöne.
Eine Kamera mit so vielen detaillierten Videoeinstellungen und einer Menuführung nahezuDeckungsgleich mit einer C300 in einem solch kleinen Gehäuse ist fantastisch! Vom kleinenTravelrig bis zur grossen Produktionskamera ist alles möglich.
Aufgrund der flexiblen Anpassung kann ich diese Kamera für all meine Projekte verwenden. VonKonzertvideos über Werbungen bis hin zu Corperatedrehs ist alles möglich.
In der Videografie musst du für den richtigen Moment bereit sein. Vor allem wenn es nicht umaktiv inszenierte Szenen geht, sondern du an einem Event, einer Hochzeit oder ähnlichemarbeitest/tätig bist. Dass die Kamera dafür jederzeit eingeschaltet ist, ist quasi unabdingbar. Nunkommt aber die leider etwas spärliche Laufzeit von 35-40min mit den neusten LP Akkus ins Spiel. Ohne Batterygrip ist man lästig oft dabei, die Akkus zu wechseln. Mit Batterygrip wird das schonangenehmer, lässt jedoch nach wie vor etwas zu wünschen übrig.
Ich arbeite nun mit der R5C auf dem Gimbal mit Batterygrip und in meinem Handheld-Rig habeich einen V-Mount Akku montiert, der mir Kamera und Bildschirm mit Strom versorgt.
Was nicht überlebenswichtig ist aber die Arbeit auf dem Set oftmals vereinfach würde, wäre dieOption, den Recordingknopf Remote über den externen Bildschirm, den Gimbal oder auch einenSidehandle ansteuern zu können. Leider ist diese Funktion bisher nicht möglich.
Alles in allem bekommt man sehr viel Kamera und sehr viele Funktionen fürs Geld. Dass so vieleProfifunktionen der grossen Kinokameras in einem solch kleinen Body Platz gefunden haben, istbeachtlich und lässt einem dann auch wieder etwas über die dürftige Akkulaufzeit hinwegblicken.